Genussradeln mit Uwe

Eindrucksvolle Buchpräsentation im Liftstüberl

„Wow, ist es hier schön!“ war Uwe Neumanns Reaktion, als er vor vielen Jahren zum ersten Mal in den Bayerischen Wald kam. Und diese Worte stehen nicht ohne Grund ganz am Beginn des Vorworts seines gerade eben im SüdOst Verlag erschienenen Buches „Genussradeln im Bayerischen Wald. 33 Erlebnis-Radtouren für Naturliebhaber.“

Die Begeisterung für den „Woid“ ist Uwe Neumann geblieben, und genau diese will er nun auch der breiten Öffentlichkeit vermitteln. 33 Touren hat der begeisterte Mountainbiker für seinen Radführer ausgewählt, der Radlern nun die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes näherbringen soll.

„Genussradeln“ in Kombination mit „Uwe Neumann“ – ob das zusammenpasst, war für manche der Interessierten, die sich am Freitagabend im Liftstüberl am Voithenberg versammelten, zu Beginn der Veranstaltung noch fraglich, gilt doch der passionierte Outdoorsportler Uwe durchaus als einer der ambitionierteren Athleten Furths. Dass dies durchaus und auf äußerst überzeugende Art und Weise harmonieren kann, wurde dann im Laufe seiner kurzweiligen Präsentation klar. Viele ausdrucksstarke Fotos von grünen Wäldern, romantischen Flusstälern und Burgruinen machten deutlich, dass man auf den 33 Radtouren einzigartige Eindrücke und traumhafte Naturkulissen genießen kann. Angereichert mit individuellen und authentischen Anekdoten stellte Uwe Neumann verschiedene Touren genauer vor und erläuterte dabei sein Konzept. Ihm sei es wichtig gewesen, alle sieben Landkreise (mit Schwandorf werden es sogar acht) und alle Regionen des Bayerischen Waldes abzudecken, wobei der Schwerpunkt schon auf dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald liege.  Bei den Touren sollte auch für jeden etwas dabei sein – von anspruchsvolleren, teils auch grenzüberschreitenden Mehrtagestouren durch die Nationalparks Šumava und Bayerischer Wald (Tour 16 „Ein Hauch von Taiga – Der Nationalparkradweg“) über pure Genusstouren bis hin zu  fünf ganz einfachen Routen, die der ganzen Familie Spaß machen (z.B. Tour 29 „ Von der Graf-Luckner-Stadt ins Herz des Drachens“ mit 21 km und 80 Hm als leicht eingestuft).  Generell hat Neumann bei seinen Routenvorschlägen, deren GPS-Daten abgerufen werden können, darauf geachtet, dass es viel Entdeckenswertes entlang des Weges gibt. Nicht zu kurz kommen im Buch auch die Hinweise auf Einkehrmöglichkeiten, was alle die erfreuen dürfte, die dem Wort „Genuss“-Radeln viel Wert beimessen. 

Uwe Neumann, dem es auch ein Anliegen war, sich bei allen zu bedanken, die ihn bei der Erstellung des Buchs, bei der Routenplanung oder durchs Mitradeln unterstützen, ging natürlich auch genau auf die Touren ein, die von Furth im Wald aus starten. „Vom Drachensee ins Chodenland. Eine idyllische Grenzlandtour zwischen Hohenbogen und Čerchov“ ist dann auch die erste Tour im Buch, die – wie alle anderen auch – mit einer übersichtlichen Doppelseite vorgestellt wird. Hier finden sich neben einem Kartenauszug und dem Höhenprofil auch wichtige Informationen über die Orte, die Beschaffenheit der Wege, Hinweise auf E-Bike-Ladestationen und Radwerkstätten und wichtige Tipps. Die Tour geht über den Drachensee und Kleinaign weiter zum Prennetriegel, wo nach dem Grenzübertritt der Naturbadeweiher Babylon und das Chodenmuseum in Trhanov angefahren werden. Zurück geht es über Pec und Bystrice (Fischtenbach) nach Furth. Diese 45 km lange Tour wird mit ihren 620 Hm und einer Dauer von 3.30 Std. als leicht eingestuft. Eine zweite, nun mittlere Tour ( 63 km, 790 Hm, 5 Std.) führt „durch das Künische Gebirge in den Böhmerwald“  über Schachten, Nova Ves und Nyrsko über Warzenried zurück zum Drachensee.

Neumann stellte weitere Highlights vor und begeisterte das Publikum mit seiner motivierten Vortragsweise. Schon allein seine Schilderungen dürften ausreichen, dass sich der eine oder andere nun ganz schnell auf seinen Drahtesel schwingen wird, um einige der Touren entlang der Ilz, des Regens oder des Schwarzenberger Schwemmkanals selbst abzufahren. Und dann wird es dem Genussradler hoffentlich wie Uwe Neumann gehen, der immer noch begeistert ist von der Schönheit, der Natur und der Einzigartigkeit des Bayerischen Waldes, der jedes Radfahrerherz höher schlagen lässt.